Kleve. Wenn die Schule geschafft ist – wie geht es dann weiter? Für Schulabgänger bieten sich viele Richtungen an dieser ersten großen Gabelung. Damit sie möglichst gut informiert und praxisnah entscheiden können, organisiert die Volksbank Kleverland seit einigen Jahren den Tag „Schüler treffen Unternehmer“.
Das läuft so ab, dass Vertreter verschiedener Firmen und Schüler, die in ein oder zwei Jahren ihren Schulabschluss machen werden, im Gebäude der Bank zusammenkommen. Die Unternehmen stellen sich vor, erläutern ihre Ausbildungsmöglichkeiten, Schüler hören zu und stellen – im Idealfall - viele Fragen. Aktuell waren Schüler des Kalkarer Jan-Joest-Gymnasiums und der Höheren Handelsschule Wirtschaft und Verwaltung des Berufskollegs Kleve (BKK) dabei sowie zehn Unternehmen.
Zur Vorbereitung hatte Alfi Niklas, bei der Volksbank tätig im Bereich für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, bereits die Schulen besucht und die Schüler gebeten, sich zwei Unternehmen auszusuchen, deren Vortrag sie besuchen. Theo Brauer, Altbürgermeister von Kleve und Marketing-Berater der Volksbank, begrüßte die 160 Schüler mit den Worten: „Drei Mal im Jahr machen wir dieses Treffen, das dabei helfen soll, eure Lebensplanung in beruflicher Hinsicht zu sortieren. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt, und es ist gut, wenn man weiß, was das ist.“ Und weil Freitag war, erwähnte er noch, er hoffe dass die Schüler den Tag nutzen für „Friday for Future“.
Alle teilnehmenden Unternehmen hatten schon mehrfach an der Veranstaltung teilgenommen. Jörg Schunkert, Vertriebsleiter bei den Klever Stadtwerken, fand die Veranstaltung nützlich für beide Seiten. „Wir erhalten danach immer viele Rückmeldungen“, sagte er. Die Ausbildung zum Industriekaufmann bei den Stadtwerken umfasse ein weites Feld, zum Beispiel Betriebswirtschaft, Marketing und Kontrolling. Carsten Meteling, Regionalgeschäftsführer der Barmer, referierte über sieben verschiedene Ausbildungsgänge bei der Krankenkasse. „Das ist eine spannende Begegnung, ich möchte den Schülern auch meine eigene Begeisterung an dem Beruf weitergeben“, sagte Meteling.
Den Klever Hersteller großer Verpackungsmaschinen MSK vertraten Pascal Beijer und Remco Spooren und berichteten anschaulich von ihrer Arbeit. In dieser Runde stellten die Schüler der Höheren Handelsschule konkrete Fragen. Eine Ausbildung zum Steuer-Profi kann man beim Finanzamt machen. Ausbildungsleiterin Gaby Jorissen und Azubi Michael Erren stellten ausführlich den dualen Ausbildungsgang, den Arbeitsalltag des Finanzbeamten und das Studentenleben in den Ausbildungszentren vor.
Für die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft war Personalleiter Maik Möller in die Volksbank gekommen. Er berichtete über verschiedene Berufe in der Pflege und neue Herausforderungen auf dem Pflegemarkt. Leider stellten die Schüler hier fast gar keine Fragen.
Karl Paeßens, Student der Zahnmedizin, und Zahnarzt Miklós Koltay informierten über Ausbildungsgänge bei Paeßens Zahnwelten. Hier wurden die Voraussetzungen für den Beruf nachgefragt und beantwortet: Tetanus-Impfung, keine langen oder künstlichen Fingernägel, Haare zusammen, und Mitdenken und Anpacken.
Für den Gastgeber Volksbank Kleverland berichteten Vorstandsvorsitzender Frank Ruffing und Ausbildungsleiterin Melissa Buiting vom vielseitigen Arbeitsalltag in der Bank. „Ihr habt in der Ausbildung Zeit, herauszufinden, was euch liegt. Damit ihr später auch jeden Tag mit einem guten Gefühl zur Arbeit gehen könnt“, sagte Melissa Buiting.
Für den Spezialisten für Heizung, Klima und Lüftungstechnik, Colt International, war Christoph Kepser von der Marketing-Abteilung vor Ort. Großes Interesse haben die Schüler regelmäßig am Vortrag von Polizeihauptkommissar Rüdiger Reusch. „Es gibt immer viele Fragen und einen regen Austausch“, sagte er.
Für die BHU Steuerberatung waren Gesellschafter Peter Hermans und Kanzleimanagerin Melanie Franke gekommen. Mit ihrem interaktiven Vortrag legten sie dar, dass Steuer-Experten vielseitige Aufgaben haben und gar nicht „verstaubt“ sind, wie manche denken.
von Antje Thimm