Phönix - ein Name wie Programm. Vor drei Jahren nach turbulenten Zeiten neu gegründet, spielen sie wieder fast ganz oben mit: Die Schüler, mittlerweile in der 2. Bundesliga. Fast sogar noch weiter oben, in der abgelaufenen Saison verpassten sie den Meisterschaftstitel um nur einen Platz. Mitten drin: Stürmer Pascal Klein (15) aus Kleve. Und das mit der vollen Unterstützung der Eltern.
Mutter Sabine, die in der Zweigstelle Materborn der Volksbank Kleverland arbeitet, und Vater Michael, der den Sohn überhaupt erst zum Sport gebracht hat. „Ich habe mal in einer Hobbymannschaft gespielt“, erzählt er. Dann hat auch Pascal Gefallen gefunden, begann erst in Wesel zu spielen, später in Grefrath. „Näher dran gibt es kaum einen Verein auf dem Niveau“, sagt Michael Klein.
Einfach mal eben ein bisschen „kicken“, wie es die Freunde in den zahlreichen Fußballvereinen in Kleve machen, ist beim Eishockey eben nicht möglich. Für den Vater bedeutet das Stunden über Stunden auf den Autobahnen des Landes. „Alleine fürs Training fahren wir 360 Kilometer in der Woche“, zählt Klein zusammen. Und das an drei verschiedenen Tagen. Dazu kommen die Spiele in Iserlohn, Frankfurt oder auch Kassel. „Da muss man schon wirklich Spaß an dem Sport haben“, betont der Vater. Und den hat er genau wie sein Sohn. „Das Tolle am Eishockey ist meiner Meinung nach, dass es eigentlich zwei Sportarten im Hochleistungssport kombiniert“, erklärt er. Auf der einen Seite Schlittschuhlaufen, auf der anderen Seite Hockey, die perfekte Beherrschung von Schläger und Puck. Und natürlich Teamgeist. „Alle halten zusammen, geben sich gegenseitig Kraft. Vor allem der Torwart ist heilig“, betont Klein. Was einer nicht schafft, das schaffen eben viele zusammen.
Damit die Mannschaft auch als solche auftreten kann und bei der Anreise zum Gegner als ein Team wahrgenommen wird, gab es jetzt einen neuen Satz schwarzoranger Trainingsjacken. Gesponsort von der Volksbank Kleverland, mit dem Emblem des Vereins auf dem Herzen und dem Schriftzug des Geldinstituts im Rücken.
Damit können auch in Zukunft Siege eingefahren, Gegner nicht nur bezwungen, sondern teilweise deklassiert werden. 15:0 hieß es etwa nach dem Spiel gegen die Wiehl Penguins vor einigen Wochen. Am Ende einer packenden Saison musste man sich im Finale der Play-offs nur den Eisbären von Lippe Hockey Hamm geschlagen geben. Mutter Sabine Klein, die die Kunden am Schalter in der Filiale Materborn berät, war bei jedem Spiel der Play-offs dabei. Ob sie am Spielfeldrand mitfiebert? „Ich sterbe“, gibt sie zu und lacht. „Der Sport ist super schnell und wahnsinnig aufregend. Wenn man da so drin steckt, wie wir, kann man nicht einfach nur daneben stehen und zugucken.“
Natürlich hat sie aber auch Sorgen um ihren Sohn. „Auf dem Eis geht es schon richtig zur Sache. Gerade in dem Alter sind die Spiele nicht ohne“, berichtet Sabine Klein. „Bisher ist bei Pascal aber immer alles gut gegangen. Bis auf ein paar blaue Flecken ist nicht viel passiert.“ In dem Alter sind die Mannschaften sind übrigens noch gemischt: Auch wenn Jungs deutlich in der Überzahl sind.