„Schlossgespräche“ der Volksbank Kleverland auf Schloss Moyland

Kleverland auf Moyland
v.l.n.r.: Severin-Peter Seidel, Hans Geurts (Ehrenmitglied des Aufsichtsrates), Sven Giegold, Wilhelm Wolters

Kleve/Bedburg-Hau. Über 150 Mitglieder und Kunden folgten der Einladung der Volksbank Kleverland eG zu den diesjährigen Schlossgesprächen auf Schloss Moyland. Vorstandsmitglied Severin-Peter Seidel begrüßte neben Kunden und Mitgliedern der Volksbank Kleverland auch wieder einen prominenten Redner:

Herr Sven Giegold, Mitglied der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament. Sein mitreißender Vortrag zum Thema „Wie wirkt sich der Klimawandel auf die regionale Wirtschaft aus?“, konnte angesichts der weltweiten Diskussionen und Proteste aktueller nicht sein.

Laut Giegold sei es immer noch günstiger jetzt daran zu arbeiten, den Klimawandel in den Griff zu bekommen, als dann erst zu handeln, wenn die großen Schäden einmal da wären. Er rechne mit Kosten von über 800 Mrd. Euro bis 2050. Die Schäden durch Wetterkapriolen seien heute schon drei Mal so hoch wie vor Jahrzehnten und das habe enorme wirtschaftliche, soziale und ökologische Folgen. Ökologie stehe nicht im Gegensatz zur Wirtschaft, sondern bereits heute arbeiten eine Millon Arbeitnehmer in Deutschland in Bereichen, die direkt oder indirekt mit Umweltthemen in Verbindung stehen.

Allerdings habe Deutschland leider in den letzten 10 Jahren die Technologieführerschaft in vielen wichtigen Bereichen verloren. Wichtig ist hier den Anschluss zu halten und die enormen Potentiale auszuschöpfen, beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien. Das kurzfristige Ziel müsse sein, zu 100 % auf erneuerbare Energien umzusteigen und bessere Speichermedien zu entwickeln. Giegold räumte ein, dass es in der Vergangenheit auch zu Fehlsubventionierungen gekommen sei. Dennoch, es gelte beispielsweise Gebäudesanierungen schneller voran zu bringen. Er sieht es als falsches Signal, dass die große Koalition beschlossen hat, 10 Euro pro Tonne CO2 als Emissionspreis festzulegen. Das sei viel zu wenig. Er schlägt 40 Euro pro Tonne vor, will aber, dass es an die Bürger zurückgezahlt wird. So sieht er auch den Verbrennungsmotor als Auslaufmodell. Vielleicht sei auch der Elektromotor noch kein Allheilmittel, aber es müsse auf alternative Antriebe gesetzt werden. Europa müsse in Sachen Klimaneutralität voran gehen, denn hier wurde historisch gesehen durch die industrielle Revolution zuerst im großen Maße CO2 emittiert. Dazu gäbe es gerade bei uns in Deutschland viele innovative Unternehmen, die entscheidend dazu beitragen könnten eine Vorreiterolle Sachen Umwelt- und Klimaschutz einzunehmen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank Kleverland, Wilhelm Wolters, bedankte sich ausdrücklich bei Herrn Giegold für den überaus aktuellen Vortrag. Eingerahmt wurde der Vortrag noch durch klassische Musik des Trios „Senza Nome“, bestehend aus zwei jungen Violinistinnen und einem Cellisten.