KLEVE/KALKAR. Für Schüler der Klasse zehn wird diese Frage zunehmend spannend: Was mache ich nach dem Abitur? Um erste Antworten zu geben, lud die Volksbank Kleverland 140 Jugendliche des Klever Freiherr-vom-Stein Gymnasiums sowie des Jan-Joest Gymnasiums Kalkar zur Gesprächsrunde „Schüler treffen Unternehmer“ ein. „Es ist uns ein Herzensanliegen, junge Menschen mit der Wirtschaft in Kontakt zu bringen, denn hier liegen ihre Perspektiven“, sagte Frank Ruffing, Vorstandsvorsitzender der Volksbank. Wir beantworten die wichtigsten Fragen der Schulveranstaltung.
Welche Arbeitgeber waren vor Ort? Der Einladung zum Austausch sind viele Betriebe des öffentlichen Dienstes gefolgt. Darunter waren die Polizei sowie das Finanzamt. Mit Colt und Paessens Zahnwelten berichteten aber auch Vertreter der freien Wirtschaft über ihre Angebote zur beruflichen Entfaltung.
Die wichtigsten Fragen der Jugendlichen: Wohin kann ich in dem Betrieb aufsteigen? Die Antwort: Die Möglichkeiten sind vielfältig, nach einer Ausbildung kann meist noch ein Studium folgen, Fortbildungen ergänzen den Werdegang. Wie sind die Arbeitszeiten? Die Antwort: Noch immer handelt es sich vielfach um klassische Achtstundenjobs, im Krankenhaus und bei der Polizei wartet Schichtdienst. Tendenziell aber werden Anstellungen flexibler. Was ziehe ich zum Job an? Die Antwort: Im Krankenhaus und der Zahnarztpraxis setzt man weiter auf das klassische Weiß. Bei der Polizei ist die Uniform Standard, in der Bank Business-Kleidung á la Anzug und Blazer. Die Überraschung des Tages: Die Freizeit neben dem Beruf scheint den Kindern wichtiger als das Gehalt. Zu diesem nämlich wurden kaum Fragen gestellt.
Wie liefen die Gesprächsrunden ab?
Vorab durften sich die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren zwei Firmen aussuchen, deren Vorträge sie besuchen wollten. Die Arbeitgeber stellten den Schülern mittels kurzen Imagevideos ihr Unternehmen vor und gaben die wichtigsten Daten und Fakten wieder. Im Anschluss berichteten die Unternehmens-Botschafter von ihrem eigenen Werdegang und beantworteten Fragen der Heranwachsenden.
Welche Arbeitgeber waren besonders beliebt? Insbesondere die Polizei, Paessens Zahnwelten sowie die Volksbank erfreuten sich großer Nachfrage unter den anwesenden Gymnasiasten.
Für die Polizei stellte sich Hauptkommissar Jens Braun dem Nachwuchs. Er erklärte, dass man im Zuge einer Ausbildung bei der Ordnungsmacht „auf Streife“ und im Wachdienst unterwegs ist, ehe man sich eine Spezialisierung aussuchen kann. Dann aber sei viel möglich: von der Reiterstaffel über die Wasserschutzpolizei bis zur Kriminalpolizei. „Es gibt kaum einen abwechslungsreicheren Beruf als der des Polizisten. Zudem ist er gut mit dem Familienleben und Freizeitbeschäftigungen zu vereinbaren“, sagte Braun. Eindrücklich berichtete er über seinen emotionalsten Einsatz, den er kurz nach seiner Ausbildung vor zwanzig Jahren erlebte: „Ich wurde zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen, wo ich im Auto zwei tote Kinder antraf. Einen solchen Fall vergisst du nie wieder, noch heute werde ich manchmal davon wach.“ Hellhörig wurde der Nachwuchs, als es um die Vergütung ging: Knapp 2600 Euro verdienen Beamte nach der Ausbildung.
Paessens Zahnwelten steht offen für Auszubildende und angehende Akademiker. So könne man mit Unterstützung des Familienunternehmens Zahnmedizin studieren, aber auch einer Lehre zur zahnmedizinischen Fachangestellten nachgehen. „Das Studium ist stark naturwissenschaftlich, dafür braucht man kein Französisch. Beim Studium zählt aber häufig ein guter Notendurchschnitt“, sagte Maria Paessens. Allerdings biete ihre Firma sehr flexible Karrierechancen. „Ich bin als Zahnarzthelferin bei Paessens gestartet und mittlerweile Praxismanagerin“, sagte Sabine Lelie.
Für die Volksbank Kleverland zeigte Ruffing auf, dass die Genossenschaft ein Vorzeigeunternehmen sei. 30.000 Kunden, 155 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 709 Millionen Euro pro Jahr - die Kennzahlen beeindruckten die Schüler. Ruffing selbst startete bereits früh bei der Bank, studierte dann Betriebswirtschaftslehre und kehrte zurück. Ein Weg, den viele Bankiers einschlagen. Christine Reintjes berichtete als VoBa-Auszubildende: „Bank bedeutet nicht nur Beratung. Man kann sich auch im Marketing oder dem Zahlungsverkehr engagieren.“ Sie selber studiert parallel zum Studium noch an der VOM in Wesel BWL. „Wenn man ambitioniert ist, stehen einem alle Wege offen“, fügt sie an.