Übergabe der Insektenstation an den Walderlebnispfad Siebenquellen

Übergabe der Insektenstation an den Walderlebnispfad Siebenquellen

Am 12.April wurde die neue Insektenstation an den Walderlebnispfad Siebenquellen übergeben.

Die Ausbildungsrotte des Regionalforstamtes Niederrhein aus Asperden mit Ihrem Forstwirtschaftsmeister Karsten Schwanck und den Auszubildenen Lucas Rietmann, Peter Biastoch, Arne Heurs und Malte Baumeister hatte in den vergangenen Wochen diese Station errichtet, Finanzielle Unterstützung erfolgte durch den Förderverein Walderlebnispfad Siebenquellen (1.Vorsitzender Hanns-Karl Ganser) und die Volksbank Kleverland eG vertreten durch Alfi Niklas.

Sinn dieser Aktion ist es, Insekten ein neues zu Hause zu bieten und Besuchern des Walderlebnispfades zu zeigen, welche Bedürfnisse diese tatsächlich haben. Die Zahl der Insekten ist in den letzten Jahrzehnten global massiv zurückgegangen. In Anbetracht der Tatsache, dass ohne Insekten Ökosysteme zusammenbrechen können, ist dies dramatisch. Insbesondere bei den Wildbienen ist in den letzten 50 Jahren eine unübersehbare Verarmung aufgetreten. In Deutschland sind mittlerweile mehr als die Hälfte der Arten in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. 39 Arten sind in Deutschland bereits ausgestorben. Im Gegensatz zu den Honigbienen als Generalisten, die Nektar und Pollen an verschiedenen Blütenpflanzen sammeln können, haben sich 30% der Wildbienenarten auf die Pollen ganz bestimmter Pflanzenarten, -gattungen oder -familien spezialisiert. Durch diese Spezialisierung, die unterschiedlichsten Sammeltechniken, die zum Teil bessere Anpassung an niedrigere Temperaturen sind sie effiziente und unverzichtbare Bestäuber. Maßnahmen für deren Schutz sollten daher selbstverständlich sein.

Dazu gehört die Schaffung von geeigneten Lebensräumen und Nistplätzen. Für diverse Insekten wie Wildbienen, Solitärwespen, Marienkäfer oder Ohrwürmer bieten sich daher Nisthilfen im Frühjahr und Sommer an. Im Winter können sie darüber hinaus als ideales Winterquartier dienen. Denn viele Insekten benötigen Hohlräume in Holz, Stängeln oder Steinen, um darin Brutkammern anzulegen. Oft sind im Handel angebotene „Insektenhotels“ zwar schön anzusehen, bieten aber den Insekten wegen falscher Bauweise nicht die erforderlichen Nistplätze. Die Enttäuschung ist dann sehr groß- wollte man bedrohten Insektenarten und der Natur doch helfen.

Materialien, die Insekten als einfache Nisthilfen dienen können, gibt es viele: mürbes oder morsches, löchriges Altholz, Pflanzenstengel, die man stehen lässt, spezielle gelochte Ziegel bzw. Lochsteine oder Lehm, den man zu einer Wand aufschichten kann. Bereits ein naturnaher Garten bietet bereits Bereiche zum Verweilen, Nisten oder Winterschlaf halten. Totholzhaufen, Trockenmauern, Stein- oder Laubhaufen sind einige Beispiele für Unterschlupfmöglichkeiten. Aber auch weitere geeignete Flächen für den Schutz gibt es neben dem eigenen Garten: die Außenanlagen eines Kindergartens oder einen Schulgarten, nicht zuletzt den Balkon. Und auch interessierte Bienenfreunde und mögliche Mitstreiter gibt es meist viel mehr als gedacht.

So soll die Insektenstation Anregungen geben, was man im eigenen Umfeld oft mit geringem Aufwand zum Schutz der Insekten machen kann. Es muss nicht unbedingt ein großes „Insektenhotel“ sein. Viele kleine Dinge an geeigneter sonniger Stelle haben den gleichen Effekt.

Hanns-Karl Ganser
1.Vorsitzender
Förderverein Walderlebnispfad Siebenquellen