Kindergarten spart auf Matschanlage

RP und Volksbank Kleverland präsentieren die Samstags-Serie: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele zusammen.

Dieses Mal: Volksbank-Mitarbeiterin Anne Janßen engagiert sich für den Kindergarten ihres Sohnes Jakob.

VON EMILY SENF

Kleve-Materborn Die älteren unter den Kindern im Kindergarten St. Marien können sich noch an ihn erinnern. „Kabune“, ein Begriff, von dem niemand genau weiß, wie er entstanden ist, was er bedeutet oder wer ihn zuerst gesagt hat. Sicher ist nur: Wenn er gerufen wird, fließt im nächsten Moment das Wasser durch die Matschanlage in der Materborner Einrichtung, manchmal langsam und ruhig, öfters dagegen schwallartig und mit der Absicht, die anderen richtig nass zu machen. „Wasser ist das Highlight für die Kinder“, sagt Ute Heek, seit 20 Jahren Leiterin des Kindergartens. Die Jüngeren aber wissen mit „Kabune“ überhaupt nichts anzufangen.

Denn vor zwei Jahren wurde die Matschanlage stillgelegt, im vergangenen Frühjahr abgebaut - das Holz war im Laufe der Zeit durchgeweicht und somit für die Kinder nicht mehr sicher zu nutzen. Jetzt steht von der Matschanlage nur noch das Häuschen mit der Pumpe. Es ist mit weiß-rotem Flatterband umwickelt, weil der Sockel morsch ist. Nur die an Frischwasser angeschlossene Pumpe ist noch in Ordnung. Eine etwas tiefer gelegene Kletteranlage ist ebenfalls mit dem Band abgesperrt, Platten haben sich gelöst.

Seit der Stilllegung der alten spart die Einrichtung der katholischen Kirchengemeinde Zur heiligen Familie auf eine neue Wassermatschanlage. Einen Teil hat nun die Volksbank Kleverland in den Sammeltopf getan. Auf das Engagement von Anne Janßen, Servicemitarbeiterin in der Voba-Filiale am Klever Fischmarkt und Mutter von Kindergartenkind Jakob (4), hin, spendete die Bank anlässlich ihrer Aktion „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele zusammen“ 500 Euro.

Im Jahr 2006 feierte der Kindergarten St. Marien sein Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen und machte sich selbst ein Geschenk: eine Wassermatschanlage mit Pumphäuschen und Sandkasten sowie eine Kletteranlage mit Rutsche, Leiter und Wackelbrücke. Finanziert wurden die neuen Spielgeräte damals mithilfe des Fördervereins, aus privaten Spenden und den Einnahmen mehrerer Sommerfeste. Für die Matschanlage ist die Hanglage des Kindergartens ideal - das Wasser fließt
ohne viel Dazutuns ohnehin den Hügel hinab.

Um die Kosten möglichst gering zu halten, packten bei der Installation vor acht Jahren die Väter an. In Eigenarbeit bauten sie den Matschplatz, trugen Sandsäcke und sägten Holz. Die nächste Anlage soll aus soliderem Material sein und länger halten als das Holz, das der permanenten Feuchtigkeit irgendwann nicht mehr standhielt. „Edelstahl wäre toll“, sagt Ute Heek, „aber viel zu teuer.“

Eine andere Möglichkeit wären Steine. Die müssten jedoch frostsicher gemacht werden und dürften nicht kantig sein. „Dafür müssten wir aber Profis kommen lassen, und das würde es wieder teurer machen“, sagt die Einrichtungsleiterin. Gerne würde sie noch bis Ende dieses Jahres mit dem Bau beginnen, aber „das ist wahrscheinlich nicht machbar“, meint sie.

Bis es so weit ist, bleiben den 66 Kindern, die in der Einrichtung ab U3 betreut werden, aber noch genügend andere Optionen zum Spielen. „Besonders beliebt ist die Nestschaukel“, sagt die Einrichtungsleiterin Ute Heek. Zwei Sandkästen haben die Väter im vergangenen Jahr erneut selbst angelegt - und dafür zwei LKW-Ladungen Sand geschleppt.