Mehr von der Klever Natur erfahren

Der Rhein steigt immer weiter an, die Wassermassen bahnen sich ihren Weg. An der Westspitze von Salmorth wird der Auenwald geflutet, die Bäume stehen innerhalb kürzester Zeit im Wasser. Ein Szenario, das nahezu jedes Jahr passiert - dieses Mal allerdings nur in Form einer Simulation. Im Infozentrum Keeken, das über „De Gelderse Poort“ informiert, steht ein Hochwassermodell. Per Knopfdruck lässt sich dort der Auenwald fluten. „Simuliert wird das Hochwasser, das typischerweise meist im Winter, manchmal im Frühjahr kommt. So können sich die Besucher eine Vorstellung davon machen, was es bedeutet, wenn der Rhein über die Ufer tritt“, sagt Hildegard Hansen, Mitarbeiterin im Infozentrum.

Seit mehr als 14 Jahren informiert eine Ausstellung dort über die Landschaft und Natur der Region - und das kostenlos. „Wir informieren von der Entstehung der Landschaft, über die Flora und Fauna und die Besiedlungsgeschichte der Region“, erklärt Hansen. Es gibt verschiedene Stellwände und interaktive Infotafeln. So werden in einer Vitrine historische Knochenfunde von Tieren ausgestellt, ein Computer beantwortet Fragen zur Siedlungsgeschichte. Für Kinder sei zudem das Modul „Fische im Rhein“ interessant. Eine Schautafel zeigt die Entwicklung des rheinischen Fischbestands von 1870 bis heute. Davor können Kinder einige der Arten als Holzfische von einem Tisch angeln. „So führt man sie spielend an das Thema heran“, sagt Hansen.

Unterstützt wird das Infozentrum von der Stadt und Kreis Kleve, verschiedenen Institutionen und lokalen Vereinen sowie Sponsoren. Einer von ihnen ist die Volksbank Kleverland, die seit Öffnung des Zentrums im Jahr 2000 jährlich eine Spende auszahlt. „Uns liegt die Region besonders am Herzen, denn wir leben hier auch mit unseren Familien und genießen die Natur entlang des alten Rheins“, sagt Heike Liebeton, Abteilungsleiterin Vertriebssteuerung bei der Volksbank Kleverland. Deshalb sei es wichtig, dass es ein Infozentrum gebe, das „De Gelderse Poort“ nicht nur den Anwohnern aus der Region, sondern auch (Radfahr-)Touristen näher bringe. Jedes Jahr kämen rund 2500 Besucher, um Näheres über die Klever Natur zu erfahren, so Hansen: „40 Prozent der Besucher sind Niederländer, deshalb informieren wir auch in zwei Sprachen.“ Unter den Besuchern seien auch immer mal wieder Schulklassen, von „der Grundschule bis zum Biologie-Leistungskurs“. Allerdings würde sich Hildegard Hansen wünschen, dass noch mehr Schüler den Weg nach Keeken fänden. „Oft hören wir von den Schulen, dass es aus finanziellen Gründen scheitert - sie müssten beispielsweise einen Bus anmieten, das sei zu teuer.“ Hier möchte die Volksbank helfen und sich an möglichen Kosten beteiligen. „Gerade für Kinder und Jugendliche ist ein Besuch im Infozentrum interessant. So können sie ihre Region möglichst früh kennenlernen“, sagt Alfi Niklas, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Interessierte Schulen sollten sich an das Naturschutzzentrum im Kreis wenden, dort würde alles weitere koordiniert.

Öffnungszeiten (April - Oktober): Dienstag und Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Eintritt frei. Adresse: Spicker 45, Kleve-Keeken. Führungen unter Telefon 02851 69330 oder per E-Mail info@nz-kleve.de