SV Grieth: 118 Prozent erfolgreich

VON LUDWIG KRAUSE

Der Fußballverein hat mit viel Eigeninitiative knapp 1300 Euro für neues Spielgerät gesammelt. Damit soll auch der Aufstieg in eine höhere Spielklasse gelingen. Möglich macht das die Crowdfunding-Plattform der Volksbank Kleverland.

SV Grieth: 118 Prozent erfolgreich
Niklas Freericks, Maximilian Müskens, Robin Lemmen und Herbert Osterkamp (von links): Vier Gesichter des sportlichen Neuanfangs beim SV Grieth. Sie haben sich erfolgreich bei der Crowdfunding- Plattform der Volksbank beworben. RP-FOto: EVe

KLEVE/KALKAR Tief hängen die Regenwolken über dem Sportplatz des SV Grieth. Pfützen sammeln sich auf dem Ascheplatz und auf den alten Plastik-Sitzschalen, die aussehen, als hätten sie die Gründerzeit des Vereins noch miterlebt. Zugegeben: Wenige Stadien der Kreisklasse sehen im Regen wirklich atemberaubend aus. Auf der Anlage in Grieth aber wird deutlich, dass noch einiges auf Vordermann gebracht werden muss, um an alte Zeiten anzuknüpfen. Dabei ist hier schon einiges passiert. Die Plätze sind in einem vernünftigen Zustand, die ersten Tornetze wurden ausgetauscht, das Vereinshaus befindet sich in guten Händen. „Einiges haben wir schon selbst angepackt. Hier steckt ganz viel ehrenamtliche Arbeit drin“, sagt Maximilian Müskens, der in der zweiten Mannschaft des Vereins spielt.

Der SV Grieth hat nicht weniger als einen sportlichen Neuanfang hinter sich. Nachdem sich Hauptsponsoren wortwörtlich vom Acker gemacht haben, ging es in der Saison 2011/12 auch sportlich für die Mannschaft aus der Landesliga nach unten. Der Verein verzichtete darauf, ein
Team in der Bezirksliga zu stemmen und fing in der Kreisliga von vorne an. Nach den Sponsoren fehlten vor allem die Spieler. „Heute haben wir aber wieder rund 40 Spieler in zwei Mannschaften. Fast alles Jungs aus Grieth und Umgebung“, sagt Müskens.

Eines aber bleibt: Nicht alles kann von ehrenamtlicher Hand geschafft werden. Neue Bälle, Leibchen und Eckfahnen, eine Freistoßwand oder neue Hütchen kosten mehr als man denken mag. Auch wenn der SV Grieth mittlerweile wieder Sponsoren gewinnen konnte: Das Geld liegt nicht einfach auf der Straße herum. Darum hat sich der Verein jetzt mit viel Eigeninitiative bei einer neuen Plattform der Volksbank Kleverland beworben.

Mittels Crowdfunding können Vereine dort um Spenden für gezielte Projekte werben. Beim SV Grieth hat das so gut funktioniert, dass sie jetzt fast doppelt so viel Geld zur Verfügung gestellt bekommen, wie sie anfangs geplant hatten. „Für uns hat sich das richtig gelohnt“, sagt Robin Lemmen, der auf die Idee mit der Bewerbung gekommen ist. Lemmen ist Spieler beim SV Grieth und Mitarbeiter bei der Volksbank. So hat er von dem Projekt gehört und nicht lange gezögert.

Bei der Crowdfunding-Plattform der Volksbank Kleverland für Vereine schließen sich im Bestfall möglichst viele Menschen zusammen, um gemeinsam ein Projekt zu unterstützen. Je mehr Menschen an das Projekt glauben, desto mehr Geld kommt auch zusammen – und selbst kleinste Spenden können am Ende zum Erfolg führen.

Der SV Grieth wollte 1000 Euro für neues Spielgerät sammeln. Zwei Tage vor Ende des Projekt sind aber schon 1180 Euro eingenommen – ein Erfolg von 118 Prozent. Für jeden Spender ab fünf Euro hat die Volksbank zehn Euro oben drauf gezahlt. Auf 570 Euro Spenden kamen also 610 Euro zusätzlich für den SV Grieth. Der kann auch noch einen Bonus als einer der ersten drei Vereine, die sich erfolgreich auf der Plattform beworben haben, freuen. Am Ende schlagen somit knapp 1300 Euro für den SV Grieth zu Buche. „Mittelfristig wollen wir mit der ersten Mannschaft
den Aufstieg in die höhere Spielklasse schaffen“, sagt Vereinsmitglied Herbert Osterkamp. Auch den Traum, wieder eine Jugendmannschaft aufzustellen, haben die Betreuer nicht aufgegeben. Das Geld für das neue Spielgerät kommt da gerade recht.


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