Volksbank zahlt Geld an Vereine aus

VON ANTJE THIMM

Volksbank zahlt Geld an Vereine aus
Schöne Aussicht für eine schöne Sache: Die Volksbank, die das Projekt Crowdfunding ins Leben gerufen hat, lud nun die Vereinsvertreter ein, die an der Aktion teilgenommen haben. Theo Brauer, Bürgermeister a.D. und jetzt Mitarbeiter der Bank, überreichte die Spendenchecks. RP-Foto: Markus van Offern

KLEVE „Es ist ein Dankeschön für das, was sie leisten. Ein aktives Vereinsleben ist wichtig für die Gesellschaft“, sagte Theo Brauer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Kleve, in seiner Begrüßung. Er sprach damit die 30 Vereinsvertreter an, die die Volksbank Kleverland zu einer Feierstunde eingeladen hatte, um Spendenchecks in Höhe von insgesamt 70.000 Euro zu überreichen.

Von 70 angeschriebenen Vereinen aus Kleve und Umgebung erhielten 33 Beträge zwischen 250 und 7000 Euro zur Förderung ihrer Tätigkeit. Wer diesmal keinen Zuschlag erhielt, kann über das sogenannte „Crowdfunding“ Unterstützung bekommen. Dieses System wurde den Gästen von Alfi Niklas, Mitarbeiterin der Volksbank Kleverland im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, erläutert.

Jedes Jahr können sich Vereine einer bestimmten Sparte um eine Spende der Volksbank bewerben. Dieses Mal war der Förderschwerpunkt Heimat und Kultur ausgeschrieben. So waren es die Vertreter von Musikvereinen, Chören, Heimat- und Karnevalsvereinen, die sich über einen Umschlag freuten. Sie kamen nicht nur aus Kleve, sondern auch aus Ortschaften der Umgebung. Theo Brauer überreichte die Umschläge.

Frank Ruffing, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kleverland, verwies danach auf das Crowdfunding (deutsch: „Schwarmfinanzierung“) und erklärte, dass seine Bank den dafür bereitstehenden Spendentopf mit 10.000 Euro gefüllt hat. Niklas erläuterte das Prinzip des Crowdfunding. Getreu dem Motto „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ können gemeinnützige Einrichtungen und Vereine auf einer Internetplattform ein bestimmtes Projekt vorstellen und dafür auch mit Spenden werben. Dabei müssen die Finanzierungssumme und der Zeitraum der Aktion genau festgelegt sein. Die Volksbank legt bei jeder Spende ab fünf Euro zehn Euro dazu. Pro Projekt allerdings nicht mehr als 1000 Euro und pro Spender nur ein Mal.

In den vergangenen anderthalb Jahren konnten, wie mehrmals berichtet, auf diese Weise mehr als 26 verschiedene Projekte mit 55.000 Euro gefördert werden. Die Bank unterstützt zusätzlich, indem sie das Spendenkonto verwaltet und bei der Finanzierungsphase hilft.

Dass Spendenaktionen sorgfältige Planung erfordern, veranschaulichte der Erfahrungsbericht von Heinz Evers, Vorsitzender des Männergesangsvereins 1905 Kellen, der mit Crowdfunding die Anschaffung von Notenmappen finanzieren konnte. „Man muss gut überlegen, wie man sein Projekt vorstellt, und es muss auch förderungswürdig sein“, sagte er. Es sei auch erforderlich, nicht nur im Internet, sondern auch mündlich im Bekanntenkreis die Werbetrommel zu rühren. Hilfreich seien kleine Geschenke, die man den Spendern in Aussicht stellt. Wird die Summe nicht erreicht, erhalten die Spender ihr Geld zurück.

Auch Volksbank-Marketingmitarbeiterin Heike Liebeton, gleichzeitig Mitglied der Elterninitiative Montessori-Haus Kellen, konnte von einem Crowdfunding-Projekt berichten. Hier war es ein neues Klettergerüst. „Viel Werbung ist nötig, um viele Spender zu gewinnen. Wir haben auch Geschenke ausgelobt und Feiern veranstaltet, das kommt immer gut an,“ betonte sie.