Kleve Das von der Sporthochschule Köln vorgelegte Sportentwicklungsgutachten hat die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt. An der Zusammenlegung von Sportstätten im Klever Stadtgebiet führt kein Weg mehr vorbei. Dies wurde im Verlauf der angeregten Diskussion zwischen Vereinsvertretern, der Stadtverwaltung und dem Vorsitzenden des Keissportbunds, Lutz Stermann, deutlich.
„Das Engagement für den Bund muss aus den Vereinen kommen“ - Annette Wier Fachbereichsleiterin Schulen
Die Gutachter empfehlen, drei große Sportstätten zu bauen, die die bereits existierende des 1. FC Kleve am Bresserberg ergänzen sollen. Davon soll ein Sportzentrum in der Klever Oberstadt/Materborn, ein nächstes in der Unterstadt/Kellen und ein weiteres im Gebiet der Düffel liegen. Die übrigen Sportanlagen der Vereine sollen aufgegeben und gegebenenfalls als Bauland ausgewiesen werden.
Annette Wier, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Sport und Kultur, machte deutlich: „Wir arbeiten jetzt nach diesem Konzept.“ Vorrang, so Wier, hätten dabei die Anlagen des 1. FC Kleve und die des BV DJK Kellen. In Kellen soll der Tennenplatz des BV DJK Kellen in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Dort sollen nach den Vorstellungen der Sporthochschule neben BV DJK Kellen auch die Vereine VfR Warbeyen und SV Griethausen spielen. Arno Tromp, Vorsitzender von BV DJK Kellen, sagte: „Für die jungen Spieler ist es egal, ob sie in ihrem Heimatdorf spielen oder eine längere Strecke fahren müssen.“
Dietmar Eisel, Vorsitzender von Kleves größtem Sportverein VfL Merkur, und Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve, freuen sich auf eine gemeinsam genutzte Sportstätte am Bresserberg. Auch die Tennisanlagen des 1. FC Kleve könnten von der 40 Mann starken Tennisabteilung des VfL Merkur mitgenutzt werden, betonten die beiden Vereinsvorsitzenden.
Skeptisch waren alle Diskussionsteilnehmer, ob es gelingen kann, ein Sportzentrum in der Düffel zu schaffen, das von den Vereinen aus Keeken/Düffelward, Schenkenschanz, Rindern, und Donsbrüggen genutzt würde. Tromp: „Die Vereine liegen doch sehr weit auseinander.“ Die Vereinsvertreter waren sich einig, dass Siegfried Materborn und der SSV Reichswalde aufeinander zugehen sollten.
Und noch einen Impuls brachte die Zukunftswerkstatt hervor: Stermann regte die Gründung eines Stadtsportbundes an. Nur so könne es gelingen, mehr Mitglieder und Fördergelder für die Vereine zu generieren. Dazu Annette Wier: „Das Engagement für den Bund muss aus den Vereinen kommen.“
VON MARC CATTELAENS